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Forschungsergebnisse und Bildmaterial aus Photobibliothek.ch und der Sammlung Dieter Fey, Schaffhausen, werden erstmals vereint in einem Buch präsentiert. Das Hauptgewicht liegt dabei auf der Darstellung der Geschichte der Bildmedien am Beispiel der Stadt Diessenhofen. Bildmedien verändern die WeltSeit dem Mittelalter wurden Städte und ihre Bewohner in Bildern festgehalten. Zuerst durch Künstler und Kartografen und seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch durch Photographen. Andere Bildmedien wie Film und Fernsehen kamen mit der Zeit hinzu, und in den letzten Jahren wurde die Welt durch Computer, Internet, Smartphone und Soziale Medien so grundlegend verändert, dass man bis zur Erfindung des Buchdrucks zurückgehen muss, um ein ähnlich einschneidendes Ereignis zu finden. Der Buchdruck hat zur Reformation, zum Dreissigjährigen Krieg und zur Aufklärung geführt – wohin führt «Big Data»? Die mittelalterliche Kleinstadt Diessenhofen, die am Rhein zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen liegt, ist ein gutes Beispiel, um diese Entwicklung der Bildmedien in den letzten 500 Jahren aufzuzeigen. Aus weit über tausend Bildern wurden etwa 700 Beispiele ausgewählt. Holzschnitte, Kupferstiche, Lithographien und Photographien bis hin zu Smartphonephotos und Selfies, die auf den Sozialen Medien gepostet wurden, werden abgebildet und im geschichtlichen Kontext zu Diessenhofen beschrieben. Diessenhofen ist «photogen», entsprechend häufig wurde es im Bild festgehalten. Doch nicht allein die Inhalte der Bilder sind entscheidend: Neue Medien bewirken, unabhängig von ihren Inhalten, eine Veränderung der Wahrnehmung und des Denkens der Menschen. Dies bedeutet, dass die Aufmerksamkeit nicht allein auf die Inhalte der Bilder von Diessenhofen (Stadtansicht, Siegelturm, Holzbrücke ...) gerichtet wird, sondern auch auf die Art der Herstellung und Verbreitung dieser Bilder (Holzschnitt, Analogkamera, Smartphone ...). Zwei herausragende Diessenhofer PhotographenDas Buch enthält die Biographien von 39 Personen, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Photographie in Diessenhofen leisteten. Ein gutes Dutzend davon sind Berufsphotographen mit eigenem Photoatelier in Diessenhofen. Zwei dieser Berufsphotographen ragen besonders hervor: Boleslaw Dobrzanski (1843–1916) kam 1863 als 20-jähriger polnischer Emigrant in die Schweiz. Er heiratete eine Schweizerin und erwarb 1873 das Schweizer Bürgerrecht. 1874 kam er nach Diessenhofen und begründete hier eine Photographen-Dynastie. Seine Söhne und Enkel wurden Photographen und Künstler in Diessenhofen, Zug und Einsiedeln sowie im Tessin. >>> Seite «Dobrzanski-Dynastie» (zuletzt nachgeführt am 9.12.2016) Der Deutsche Max Seidel (1904–1993) kam 1929 als 25-Jähriger in die Schweiz, um in Diessenhofen eine Familie zu gründen und hier Photograph zu werden. Er wurde tatsächlich ein erfolgreicher Pressephotograph und vor allem zu einem Mitbegründer des modernen Schweizer Photojournalismus, aber Schweizer zu werden wurde ihm verwehrt. Durch eigene Fehler und durch eine verbittert geführte Hetzkampagne gegen ihn musste er kapitulieren und 1939 die Schweiz verlassen. >>> Seite «Max Seidel» (zuletzt nachgeführt am 9.12.2016) ProjektkostenbeiträgeVerschiedene Sponsoren leisteten grosszügige Projektkostenbeiträge. Die Autoren bedanken sich bei folgenden Institutionen:
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Archiv>>> Einzelbeiträge
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